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Dankbarkeit und Undankbarkeit

Liebe Sucher, liebe Brüder und Schwestern, ich möchte einen kurzen Vortrag über Dankbarkeit und Undankbarkeit halten. Es handelt sich hier um zwei Kräfte. Undankbarkeit ist eine zerstörerische Kraft, während Dankbarkeit eine konstruktive Kraft ist. Wir bringen täglich während unserer Alltagsaktivitäten unseren Mitmenschen entweder Dankbarkeit oder Undankbarkeit entgegen.

Undankbarkeit ist nicht unsere Unfähigkeit, die Geschenke, die wir von anderen erhalten, nicht anzuerkennen. Undankbarkeit ist unsere absichtliche Unwilligkeit, die Geschenke, die wir von anderen erhalten, anzuerkennen. Dankbarkeit ist Empfänglichkeit, die Empfänglichkeit, die die Geschenke anderer, ihre Liebe und Anteilnahme anerkennt. Immer, wenn wir unsere Dankbarkeit ausdrücken, dehnen wir unser Herz aus.

Wir können unsere Empfänglichkeit vergrößern. Wie können wir unsere Empfänglichkeit vergrößern? Wir können sie vergrößern, indem wir sie nähren. Der Bauer bestellt den Boden und dann sät er den Samen aus. Er wässert ihn und schließlich wächst der Same heran, und aus dem Setzling wird ein Baum. Wir erhalten ebenfalls die Gelegenheit, unsere reine Liebe auszusäen, wenn wir unser Dankbarkeits-Herz nähren. Diese reine Liebe wächst zu wahrer Anteilnahme heran, und aus wahrer Anteilnahme wird schließlich untrennbares Einssein.

Wenn wir eine wunderschöne Blume von einem Baum pflücken wollen, sehen wir uns um, ob jemand uns beobachtet. Wir glauben, keiner dürfe wissen, woher wir die Blume haben. Wir wollen der ganzen Welt zeigen, dass diese Blume von Anfang an uns gehört hat. Um dies zu erreichen, versuchen wir, die Zweige des Baumes zu vernichten.

Wir erhalten Geschenke von unseren Freunden in den inneren Welten, aber wir wollen nicht, dass andere davon erfahren. Daher sprechen wir bewusst oder unbewusst schlecht von unseren inneren Freunden. Wir wollen die Welt glauben machen, wir seien selbst-genügsam, aber die übrige Welt weiß, dass wir etwas von anderen erhalten. Undankbarkeit ist nichts anderes als ein Gefühl der Minderwertigkeit, ein Minderwertigkeitskomplex. Wir wollen die Geschenke, die wir von anderen erhalten, nicht anerkennen. Wir haben Angst davor, uns vor anderen bloßzustellen.

Undankbarkeit, Unreinheit und ein zweifelnder Verstand gehen Hand in Hand. Unreinheit teilt und trennt uns und lässt nicht zu, dass wir ein Gefühl des Einsseins und der Dankbarkeit empfinden. Und der zweifelnde Verstand hegt unbewusst oder bewusst diese Unreinheit. Dankbarkeit, Reinheit und ein liebendes Herz gehen immer Hand in Hand. Die Dankbarkeits-Blume wächst in unserem Reinheits-Herzen. Reinheit dehnt unser Herz aus. Reinheit erweckt unser gesamtes inneres Wesen zur höchsten Bewusstseinsebene. Das Herz ist Selbst-Hingabe. Und aus der Selbst-Hingabe von Heute wird die Gott-Wonne und Gott-Vollkommenheit von Morgen werden.

Hier sind wir alle Sucher. Einige unter uns sind zutiefst aufrichtig, während andere nur bis zu einem bestimmten Grad aufrichtig sind. Diejenigen, die aufrichtige Sucher ersten Ranges sind, bringen dem Höchsten ihre ganze Dankbarkeit dar. Wenn sie ihre Beziehung zum Höchsten Geliebten betrachten, sehen sie, dass Er sie von oben mit Frieden, Licht und Glückseligkeit überschüttet. Wenn sie vergessen, ihrem Piloten ihre Dankbarkeit anzuerbieten, kümmert das den Inneren Piloten nicht. Er vergibt ihnen unverzüglich. Der Höchste Geliebte wird sogar unaufrichtigen Suchern vergeben, wenn sie auf ihrem Weg zum Letzten Ziel vergessen, ihre Dankbarkeit darzubringen. Gott ist unserem Undankbarkeits-Herz unendlich weit überlegen. Doch obwohl Gott dem Sucher vergeben mag, der aufrichtige Sucher mag es für unmöglich halten, sich selbst zu vergeben. Wenn seine Aufrichtigkeits-Blume Blütenblatt für Blütenblatt erblüht, empfindet er im innersten Winkel seines Herzens tiefen Schmerz, wenn er dem Höchsten nicht seine Dankbarkeit anerboten hat.

Gott tut alles bedingungslos. Wir versuchen, Seine vollkommenen Instrumente zu werden und wir tun unser Bestes, um uns Seines unendlichen Mitleids, Seiner unendlichen Liebe, Seines unendlichen Lichts, unendlichen Friedens und Seiner unendlichen Glückseligkeit würdig zu erweisen. Unser Ideal ist es, zu werden wie Er. Unser innerer Ruf ist, genauso zu werden wie unser transzendentaler, universeller Höchste Pilot.

In uns ist das Tierreich, das menschliche Reich und das göttliche Reich. Das Tierische in uns erlaubt uns nicht, vollständig Mensch zu werden. Das Menschliche in uns erlaubt uns nicht, vollständig göttlich zu werden. Das Tierische in uns sind Zorn, Eifersucht, unreine Gedanken, all dies sind die tierischen Kräfte in uns. Sie wollen nicht, dass wir zu einem wirklichen Menschen werden. Das Tierische in uns ist ein hungriger Tiger. Das Menschliche in uns füttert den Tiger oft. Aber statt dankbar zu sein, verschlingt uns der Tiger manchmal. Das Menschliche in uns ist unser Gefühl der Trennung. Das Menschliche in uns will die Kontrolle über sich selbst haben, obwohl es kein fester Bestandteil irgendeiner gemeinschaftlichen Gruppe ist. Es will immer isoliert für sich sein. Es will nicht zum all-durchdringenden, all-liebenden, all-erleuchtenden und all-erfüllenden Göttlichen gehen. Das Göttliche in uns bringt uns Freude, Liebe und Erfüllung. Das Menschliche in uns jedoch verschlingt diese Freude und dann kümmert es sich nicht um das Göttliche. Es spricht schlecht über das Göttliche. Es verliert an Göttlichkeit und dann verhält es sich dem Göttlichen gegenüber völlig gleichgültig. Es geht auf Distanz und lässt uns fühlen, dass das Göttliche nicht existiert. Das Tierische in uns will also das Geschenk, das es vom Menschlichen in uns erhält, nicht und das Menschliche in uns will das Geschenk von oben nicht.

Und dennoch befinden wir uns alle in einem Entwicklungsprozess. Das Tierische in uns entwickelt sich hin zum Menschlichen und das Menschliche in uns entwickelt sich hin zum Göttlichen. Das Göttliche in uns will zu seiner Quelle, dem Höchsten, gehen. Das Menschliche in uns versucht, göttlich zu werden, indem es die Gesellschaft dessen sucht, der bewusst Göttlichkeit und Spiritualität verkörpert. Wenn wir einen spirituellen Meister sehen, wenn wir einen Heiligen oder einen Weisen sehen, jemanden, der Frieden, Licht und Wonne verkörpert, versuchen wir, ihm zu dienen und zu gefallen und ein Mitglied seiner inneren, spirituellen Familie zu werden. Wenn wir dann spirituell werden, versuchen wir, unserem Höchsten Geliebten der Ewigkeit zu gefallen. Wir versuchen, zum Ebenbild Seines universellen und transzendentalen Seins zu werden.

Wenn wir dienen, wächst das Tierische in das Menschliche, durch Dienen wächst das Menschliche in das Göttliche, durch Dienen wächst das Göttliche in das Absolute. Während wir dienen, anerbieten wir unsere Dankbarkeit, denn es ist die höhere Kraft, die uns die Gelegenheit gegeben hat, uns durch Dienen weiterzuentwickeln. Es gibt Abermillionen von Menschen auf der Erde, die noch immer tief schlafen. Wir aber sind erweckt worden. Durch wen? Durch eine höhere Kraft. Wir fühlen also immer, wenn wir die Gelegenheit erhalten, zu dienen, dass eine höhere Kraft die Flamme der Strebsamkeit und der Hingabe in uns genährt hat. Dafür sind wir dankbar. Dankbarkeit erblüht, wenn uns die Gelegenheit gegeben wird, dem Höchsten in der Menschheit zu dienen. Diese Dankbarkeitskraft ist unsere Kraft der Ausdehnung, der Selbst-Ausdehnung. Immer, wenn wir dem Höchsten unsere Dankbarkeit anerbieten, dehnen wir unser Herz aus und wachsen so in das universelle Herz und in die transzendentale Wirklichkeit.