Im spirituellen Leben heißt der sonnenerleuchtete Pfad Ergebenheit. Dieser Pfad ist zweifellos der kürzeste Weg zur Gottverwirklichung. Es ist wahr, dass Gott und Seine Mysterien jenseits des Fassungsvermögens von Sprache und Intellekt liegen. Aber es ist ebenso wahr, dass Gott durch Ergebenheit leicht erreichbar ist.
Es macht einem wahrhaftig ergebenen Schüler große Freude, wenn er fühlt: „Das alles bin ich.“ Es macht ihm mehr Freude, wenn er fühlt: „Das alles bist Du.“ Es macht ihm am meisten Freude, wenn er fühlt: „Du bist der Meister; ich bin nur das Instrument.“
Der zweite sagt zu Gott: „Vater, Du besitzest mich.“
Ein wirklich ergebener Schüler liebt Gott von ganzem Herzen. In seinem Leben hat die Unmöglichkeit keine Bedeutung und kann nie eine Bedeutung haben.
Wie auf anderen Pfaden lernt der Schüler der Ergebenheit auf dem sonnenerleuchteten Pfad, dass es nicht darauf ankommt, wie lange er betet und meditiert, sondern wie er betet und meditiert. Wenn er aufrichtig und vorbehaltlos für das Göttliche betet und meditiert, so betet und meditiert er zehnmal auf einmal.
Wenn ein Strebender seine Reise auf dem sonnenerleuchteten Pfad antritt, sagt er zu Gott: „Vater, gib mir.“ Am Ende seiner Reise sagt er: „Vater, empfange mich.“
Wie wir alle wissen, ist das Herz das Heim der Dankbarkeit. Eigenartigerweise bringt es die Dankbarkeit oft fertig, sich außerhalb ihres Heimes zu verstecken. Aber auf dem sonnenerleuchteten Pfad ist die seelenvolle Dankbarkeit immer sichtbar und im Herzen des Strebenden immer in Fülle vorhanden.
Eigenliebe lässt den fruchtbaren Boden der Strebsamkeit verkommen und macht ihn dürr. Aber Ergebenheit zu Gott entzündet die aufsteigende Flamme der Strebsamkeit und schafft eine neue Welt für den Strebenden in Gott und eine neue Welt für Gott im Strebenden.
Ergebenheit ist die Glückseligkeit selbst. Diese Glückseligkeit ist die auf Gott gerichtete, die sich selbst darbringende Liebe. Sie sucht Ihm ständig und bedingungslos zu dienen, so dass Er im Himmel und auf Erden erfüllt werden kann.
Es gibt unzählige Menschen auf der Erde, die nicht nur vorgeben zu beten, sondern auch wirklich beten. Warum erzielen sie mit Ihren Gebeten praktisch kein Ergebnis? Die Antwort ist einfach und klar: Ihr Gebet ist nicht schneeweiß. Ein schneeweißes Gebet ist ein Brunnen der sich selbst erneuernden Energie, des sich selbst verwandelnden Lichtes, der sich selbst erfüllenden Wonne.
Wie jeder andere Mensch hat auch ein Sucher seine Bedürfnisse. Aber seine Bedürfnisse und Gottes Liebe und Mitleid sieht man immer zusammen. Ein wirklich ergebener Schüler hat erkannt, dass er Gott nicht nur liebt, um seine menschlichen Wünsche zu erfüllen, sondern um Gott auf Gottes eigene Weise zu erfüllen. Dem unstrebsamen Menschen wird das Leben zur Strafe, zur reinsten Qual. Einer strebenden Seele bietet jeder Augenblick Gelegenheit zur Selbsterleuchtung und Gotteserfüllung. Auf dem sonnenerleuchteten Pfad der Ergebenheit weiß der Strebende, dass Gott genauso nach seinem ständigen Gefühl des bewussten Einsseins mit Ihm hungert, wie er selbst nach Gottes unendlichem Mitleid hungert. Wenn der Körper schmutzig ist, brauchen wir Seife, ihn zu reinigen. Wenn der Verstand unrein ist, brauchen wir Tränen der Reue, ihn zu reinigen. Wenn das Herz unrein ist, benötigen wir unbedingt Ergebenheit. Die Unreinheit des Herzens ist die gefährlichste Krankheit im spirituellen Leben. Ergebenheit ist die einzige Medizin. Ergebenheit ist die einzige Heilung.
Das brahman ist von Natur aus unteilbar, ein vollkommenes Ganzes. Aber durch maya, seine sich selbst begrenzende Kraft, hat es sich in unendlich viele Stücke gebrochen. Die alles hingebende Ergebenheit des Strebenden kann ihn leicht wieder ganz, wieder göttlich vollkommen und auf erhabenste Art und Weise eins werden lassen.