Seine Exzellenz, Botschafter Hjálmar Hannesson, der Ständige Vertreter Islands an den Vereinten Nationen:
„Liebe Freunde, an einem wunderschönen Augusttag besuchten meine Frau und ich Sri Chinmoy und einige seiner Freunde in Queens. Wir wurden sehr herzlich empfangen, und es war ein erhebendes Erlebnis, das wir nie vergessen werden. Wir sprachen mit ihm über ein weiteres Treffen im neuen Jahr, und wir diskutierten sogar über die Idee, dass er noch einmal Island besuchen würde.
In der Zwischenzeit ist er jedoch zu einer längeren und weniger erwarteten Reise aufgebrochen. Das zweite Mal, als wir ihn besuchten, war zu seiner Gedenkfeier, als sein Körper aufgebahrt lag.
Ich muss daran denken, was uns in unserer Jugend in Island, einem Land der Fischer, immer gelehrt wurde - dass das Leben eine Reise ist, bei der nur zwei Dinge sicher sind: unsere Geburt und unser Tod. Was zählt, ist jedoch, was wir auf der Reise zwischen diesen beiden Punkten tun. Und heute feiern und würdigen wir – mit Freude – das Leben Sri Chinmoys. Denn er verkörpert das Beste in der Menschheit: Liebe, und die Arbeit für Frieden und Verständnis zwischen den Völkern und den unterschiedlichen Kulturen.
Als Leiter der Friedensmeditationen an den Vereinten Nationen wie durch seine zahlreichen Ansprachen und Schriften gab er reiches Zeugnis für seinen tiefen Glauben an das, wofür die die Vereinten Nationen stehen. Ein kurzes Beispiel dafür sehen Sie in dieser wunderschönen Broschüre hier vor Ihnen, in der er schreibt: ‚In meinen Augen sind die Vereinten Nationen groß. Warum? Weil sie hohe Grundsätze hat. In meinen Augen sind die Vereinten Nationen gut. Warum? Weil sie keine Mühe scheuen, diese Grundsätze in lebendige Wirklichkeiten zu verwandeln.‘
Sri Chinmoy reiste viele Male nach Island und fand eine große Seelenverwandtschaft zu den Menschen dort. Wir sind ein Land ohne Militär. Wir sagen immer, dass die Arbeit für den Frieden nicht von der Macht des Militärs abhängt, sondern von der Macht der Worte und der Qualität der Ideen.
Und was für einen Ideen-Erbauer und Mann des Wortes - der guten Worte der Liebe und des friedvollen Zusammenlebens - feiern und würdigen wir hier und heute.
Über 70 Prozent der Parlamentarier der isländischen Althingi - dem ältesten noch existierenden Parlament der Welt, das im Jahr 930 gegründet wurde - waren unter denen, die das Nobelpreiskommittee in Oslo baten, den Friedensnobelpreis an Sri Chinmoy zu verleihen, den nun Ex-Vizepräsident Al Gore in Empfang nahm. Das ist ein Hinweis auf die Wirkung, die Sri Chinmoy hatte und die Hochachtung, die wir in Island für ihn haben.
Sein Geist lebt weiter. Wir sind dankbar und voll Freude über das, was er der Welt gegeben hat, und dem er sein Leben gewidmet hat. Sein Leben war in der Tat eine große Reise.“