Mein Gebet

Mein Gebet kann nur zweimal lächeln.
Einmal, wenn ich meine äußeren Sinne zum Stillschweigen bringe,
das andere Mal, wenn ich die Pforte meiner Seele öffne.

Mein Gebet liegt darin,
Gott um Seinetwillen zu lieben.
Mein Gebet ist der Zerstörer von Irrtümern,
geborenen und ungeborenen.

Die Wirklichkeit wird von einer einzigen Kraft bestimmt: vom Gebet -
Gebet in seiner Verkörperung,
Gebet in seinem dynamischen Wirken.

In meinem täglichen Leben ist mein Gebet am Beten ausgedrückt,
wenn es zu einer spontanen, selbsthingebenden Überantwortung
an Gottes Willen geworden ist.

Das Suchen ist der Flugpreis
im Reich der Spiritualität.
Das Streben ist der Flugschein.
Wenn Suchen und Streben ihre jeweiligen Rollen gespielt haben,
führt mich meine Selbst-Überantwortung
zu meinem Sitz im Flugzeug.

Das Eldorado kann mir nicht länger verborgen bleiben,
wenn mein ehrliches Gebet mich befähigt,
meine Seele im Leben
und mein Leben in der Seele zu sehen.

Hörbares Gebet ist oft
selbstbefriedigende Feierlichkeit.
Stilles Gebet in einsamem Selbst-Gleichgewicht
ist die Erfüllung der Ewigkeit.

Gebet ist Kampf,
wenn ich ein allwissender Verstand sein will.
Gebet ist Nektar,
wenn ich ein all-weihendes Leben sein will.

Man sagt, das Gebet sei die Tochter des Leidens.
Aber ich sage, das Gebet sei die Mutter der Wonne.