Liebe Sucher, liebe Freunde, liebe Brüder und Schwestern. Ich möchte einen kurzen Vortrag zum Thema Leben geben. Dieses Thema ist uns sehr bekannt und sehr wichtig für uns. Jeder kann sich ein Experte zu diesem Thema nennen. So bin ich euch dankbar, dass ihr mir diese Gelegenheit gegeben habt über dieses Thema zu euch zu sprechen und euch heute Abend einen Dienst zu erweisen.
Es kann einen philosophischen Zugang zum Leben sein, es kann einen religiösen Zugang zum Leben sein, und schliesslich kann es Gottes Zugang zum Leben sein. Ich möchte über alle diese Zugänge aus spiritueller Sicht heraus sprechen.
Es gibt 2 Arten von Philosophie. Eine ist die äussere Philosophie und die andere ist die innere Philosophie. Die äussere Philosophie beschäftigt sich mit philosophischen Büchern und bleibt ausschliesslich in der mentalen Welt. Die innere Philosophie beschäftigt sich mit Licht und Göttlichkeit, und mit Himmel und Erde. Nach der indischen Tradition ist die Philosophie selbst Vision, weil das Sanskrit Wort für Philosophie darsam ist, welches Vision heisst. Wir stellen uns die innere Welt vor, die probiert hervor zu kommen und die sich im äusseren Leben manifestiert. Diese innere Welt ist die Welt von Frieden, Licht und Glückseeligkeit. Die äussere Welt in der wir leben ist voll von Konflikten und Negativität und destruktiven Kräften. So beten und meditieren wir um die innere Welt hervor zu bringen und ersetzen die äussere Welt mit ihr. Aber von der strikter spiritueller Ansicht her, ist es nicht ein Ersatz, sondern eine Transformation. Die äussere Welt ist nicht ersetzt. Sie ist transformiert und erleuchtet vom Licht der inneren Welt.
Nun, lasst uns mit dem religiösen Zugang zum Leben auseinander setzen. Gewöhnlich sind 2 Hauptzugänge zum religiösen Leben. Eine ist die morgenländische Annäherung. Die Andere ist die abendländische Annäherung. Die östliche Religion, speziell die der grauen Vergangenheit, sagt uns, dass wir nur eines brauchen: Befreiung. Die westliche Religion, hauptsächlich die Christliche Religion, lehrt uns die Botschaft der Erlösung: Erlösung von Sünde. Im Osten lernen wir wie wir uns selbst vom begrenzten Bewusstsein befreien und in das unendliche Bewusstsein eintreten. Im Westen lernen wir wie wir uns von der Sündenwirklichkeit erheben und in den Himmel kommen um unser Erlösungslicht zu geniessen. Die westliche Religion sagt uns, dass unser Körper, Vitales und Verstand und alles was wir haben unrein ist. Um Körper Vitales und Verstand zu reinigen, brauchen wir das konstante Gebet. Wenn wir aufrichtig und seelenvoll beten, hört unser himmlischer Vater auf uns und gibt uns Befreiung. Im Osten müssen wir Meditation praktizieren, weil unser Ziel die Befreiung vom limitierten Körper, limitierten Vitalen, limitierten Verstand ist. Die Befreiung können wir nur durch wirkliche Meditation erlangen.
Was ist Meditation? Meditation ist bewusstes Bewusstsein von etwas weitem und Unendlichen in uns. Meditation gewährt uns Frieden, Licht und Glückseeligkeit. Mit diesem Frieden, Licht und Glückseeligkeit gehen wir in unsere Körper, Vitales und Verstand und transformieren sie in Weite. Gebet und Meditation sind 2 Möglichkeiten, die zum gleichen Ziel führen. Dieses Ziel nennt man Perfektion.
Im spirituellen Zugang zum Leben müssen wir wissen, dass es einen wahren Zugang und einen falschen Zugang gibt. Wenn es der falsche Zugang ist, möchten wir das Leben aufgeben. Wenn es ein wirklicher Zugang, ein göttlicher Zugang ist, dann lehrt uns unsere Spiritualität wie das Leben zu akzeptieren und wie wir im Leben erfüllt sein können. Wenn es nicht der wirkliche Zugang ist, wollen wir unsere Familie verlassen, wir wollen die Gesellschaft wegwerfen und sogar die Welt. Wir sagen, dass die Welt voll von Leiden ist, das alles Illusion ist. Deshalb wollen wir die Welt verlassen. Aber der richtige Zugang ist ganz anders. Wir akzeptieren das Leben als solches und wir lieben das Leben. Wir wissen, dass die Welt in der wir leben weit weg von Perfektion ist, aber wenn wir das Leben aufgeben, wenn wir das Leben meiden, wissen wir dass die Welt immer unperfekt bleibt. Deshalb fühlen wir, dass es unsere Pflicht ist das Lebe zu akzeptieren, das Leben zu lieben und zu transformieren.
Wie transformieren wir das Leben? Wir transformieren das Leben mit unserem inneren Schrei. Es gibt ein äusserer Schrei und es gibt auch ein innerer Schrei. Wenn wir äusserlich schreien, schreien wir für Name, berühmt sein und materielles erblühen. Wenn wir innerlich schreien, schreien wir für göttliche Liebe, göttlichen Frieden und göttliches Licht. Wenn wir Frieden, Liebe und Licht von oben erhalten, fangen wir an die Welt um uns herum zu transformieren.
Schliesslich möchte ich das Leben so leben wie es Gottes Vision ist. Es gibt keinen unterschied zwischen Gottes Vision und Gottes Wirklichkeit das Leben zu leben. Wir meinen, dass Vision eines und Wirklichkeit etwas anderes ist, dass Vision an einem Platz ist und die Wirklichkeit an einem anderen Platz ist. Ich sitze hier und du schaust mich an. Du bist die Wirklichkeit und ich bin die Vision. Wir sitzen nicht zusammen und wir sind nicht in einander. Deshalb, bist du als Wirklichkeit und ich als Vision zwei total verschiedene Dinge.
Aber diese Erfahrung ist nur auf der Körper Ebene. Auf der inneren Ebene erhalten wir eine total andere Erfahrung. Dort sehen wir Gottes Vision und Gottes Wirklichkeit zusammen. Dort sehen wir Gottes Stille und Gottes Sound zusammen. Für uns sind Gott der Schöpfer und Gott die Schöpfung zwei verschiedene Sachen. Aber wenn wir beten und meditieren, sehen wir, dass es keinen Unterschied zwischen den beiden gibt. Beide sind Teile vom Gott dem Unendlichen, Gott dem Ewigen und Gott dem Unsterblichen.
Unser körperlicher Verstand probiert zu verstehen, was Gott auf Erden und was Gott im Himmel ist. Aus diesem Grund haben wir zwei getrennte Existenzen für Wirklichkeit und Vision geschaffen. Der Verstand kann nicht wirklich zwei Dinge zur gleichen Zeit verstehen, oder sogar begreifen. Ein Gedanke nach dem andern. Wir können nicht zwei Dinge zur gleichen Zeit mit der gleichen Konzentration beobachten; eines erhält mehr Aufmerksamkeit als das andere. Aber wenn wir beten und meditieren, sehen wir nicht nur ein Ding, sondern zahllose Dinge gleichzeitig. Also wird unser Brennpunkt der Konzentration gleich verteilt. Und was sind diese zahllosen Dinge die wir sehen? Sie sind nichts anderes als Gottes die Schöpfung. Durch unser Gebet und Meditation gibt uns Gott das Gefühl, dass Seine Schöpfung und er selbst absolut eins sind. Wenn wir innerlich schreien um hinauf zu gehen und mit unserem himmlischen Vater zu sein, dann gibt er uns ein Lächeln und schickt uns zurück um Seine Arbeit hier auf Erden auf seine Weise zu tun.
- Juni 1976, ABF Huset, Stockholm, Schweden